Körperliche Beschwerden mit unklarer Ursache erfordern in jedem Fall den Gang zum Arzt. Neben herkömmlichen Diagnoseverfahren gibt es heute im Fachgebiet der Radiologie die sogenannte Magnetresonanztomographie. Hierzu beantwortet unser Experte, der Radiologe Dr. Frank Schubert, Facharzt für Radiologie aus Preetz, in unserer Expertensprechstunde häufig gestellte Patientenfragen.
Eine Magnetresonanztomographie oder auch Kernspintomographie genannt, ist eine Untersuchungsmethode, die eine präzise Diagnose von erkrankten Organen, Knochen und Gewebe erlaubt. Im Zusammenspiel von verschiedenen magnetischen Wechselfeldern und den körpereigenen Wasserstoff-Atomen, kann von jedem Teil des Körpers eine Vielzahl von Schnittbildern angefertigt werden, die sich auf einem Computer abbilden lassen. So erhält man Aufschluss über krankhafte Veränderungen im Körperinneren.
Eine Magnetresonanztomographie oder Kernspintomographie wird in der modernen Diagnostik zur ursächlichen Klärung aller Symptome angewendet, da sie äußerst präzise Informationen liefert. Dabei ist es ganz gleich, ob es um eine krankhafte Veränderung der Gefäße und des Herzens, der Knochen, des Gehirns oder jedes anderen Organes geht.
Bei einer Magnetresonanztomographie muss sich der Patient mit dem Rücken auf eine fahrbare Liege legen. Diese wird dann, je nachdem, welcher Körperteil untersucht werden soll, ganz oder teilweise in eine Röhre geschoben. Vorher muss der Patient alle metallischen Gegenstände ablegen und darüber informieren, ob er Tätowierungen hat, denn auch diese sind in einer geringen Menge metallhaltig. Metallischer Zahnersatz, Gelenkprothesen und Metallplatten nach chirurgischen Operationen stellen in der Regel kein Problem dar.
In Einzelfällen kann es vorkommen, dass zu Beginn der Magnetresonanztomographie ein Kontrastmittel in die Armvene gespritzt werden muss, da ähnliche Gewebe voneinander abgegrenzt werden müssen.
Nach Einschalten des Gerätes ertönen relativ laute Klopfgeräusche, die man entweder mit Ohrenstöpseln oder durch Hören von Musik abschwächt. Wenn ein Patient die Röhre als zu eng empfindet, kann er auch in einen Dämmerschlaf versetzt werden. In jedem Fall wird der Patient während der gesamten Untersuchung auf einem Monitor überwacht. Eine Magnetresonanztomographie dauert üblicherweise 15 bis 30 Minuten und ist schmerzfrei. Wichtig ist, dass der Patient während der gesamten Dauer ruhig liegt.
Bei dieser Art des bildgebenden Verfahrens ist der Patient keinerlei ionischer Strahlung, wie man sie vom konventionellen Röntgen her kennt, ausgesetzt. Zudem ist die Wiedergabe der zu untersuchenden Körperpartie bei einer Magnetresonanztomographie um ein Vielfaches genauer. So kann der Arzt nicht nur eine eindeutigere Diagnose stellen, sondern auch bis dahin verborgene, wohlmöglich krankhafte Veränderungen entdecken.
Praktisch keine. Es kann vorkommen, dass Patienten unter der Gabe von Kontrastmittel eine leichte Übelkeit oder erhöhten Harndrang verspüren. Dies klingt aber direkt nach Beendigung der Magnetresonanztomographie wieder ab. Patienten mit Herzschrittmachern sind wegen möglicher Funktionsstörungen von einer Magnetresonanztomographie ausgeschlossen.
Wie der Name schon sagt, arbeitet das Gerät mit den Eigenschaften von Magneten. Das heißt, dass das Gerät sehr starke Magnetfelder und magnetische Wechselfelder in einem hohen Frequenzbereich erzeugt. Diese regen die körpereigenen Atomkerne an und es entsteht eine elektrische Spannung, die dafür sorgt, dass der zu untersuchende Bereich Strahlen aussendet. Je höher die Auflösung, umso kürzer muss die Wellenlänge dieser Strahlen sein. Durch den unterschiedlichen Gehalt an Wasserstoff-Atomen in verschiedenen Geweben wird ein Bildkontrast erzeugt und nimmt auf dem Monitor auf diese Weise Gestalt an.
So gut wie keine. Da eine Magnetresonanztomographie eine Untersuchung ohne schädliche Strahlen ist, bietet sie auf schonende Weise die Möglichkeit, Aufschluss über krankhafte Veränderungen bzw. deren Schweregrad zu erhalten.
Allerdings ist die Wirkung von Magnetfeldern auf lebendes Gewebe noch nicht ganz ausgeforscht.
Immer dann, wenn die Ursache für Beschwerden auf dem konservativen Weg nicht zu ermitteln ist und Parallelerkrankungen ausgeschlossen werden müssen, sollte eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden.
Eine Magnetresonanztomographie ist immer relativ teuer, da allein die Kosten für die Anschaffung des Gerätes sehr hoch sind. Entscheidet der Facharzt allerdings, eine Magnetresonanztomographie vornehmen zu lassen, um mehr Klarheit bezüglich der Diagnose zu erhalten, so wird er eine Überweisung ausstellen. In diesem Falle übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten.
Die Experten-Sprechstunde dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose und ersetzt eine Behandlung weder medizinisch noch rechtlich. Die Antworten spiegeln die Meinung des Autors wider und nicht die der Betreiber von www.pluspatient.de
Facharzt für RadiologieDr. Frank Schubert
Radiologische Praxis, MRT, CT, Mammographie
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