Unterschiedliche Behandlung von Typ 1 und 2
Die Diabetes-Therapie zielt darauf ab, die erhöhten Blutzuckerwerte zu korrigieren und das Risiko für Folgeerkrankungen zu reduzieren. Die Insulintherapie bildet insbesondere in der Behandlung von Typ-1-Diabetes den Mittelpunkt. Erfahren Sie hier, welche Möglichkeiten und Unterschiede es in der Diabetes-Behandlung von Typ 1 und Typ 2 gibt.
Wer vom Arzt die Diagnose Typ-1- oder Typ-2-Diabetes erhält, stellt sich unvermittelt Fragen zur geeigneten Behandlung der Diabetes und deren Auswirkungen auf die Lebensqualität. Patienten und Angehörige sorgen sich um die Folgeerkrankungen sowie die zu erwartenden Einschränkungen in Alltag.
In der Diabetes-Therapie dreht sich alles um das Hormon Insulin. Es reguliert zusammen mit seinem Gegenspieler Glukagon bei Gesunden den Blutzuckerspiegel. Wenn das Insulin in seiner Wirkung nachlässt (Typ 2) oder die Bauchspeicheldrüse es gar nicht produziert (Typ 1), wünschen sich Patienten eine alltagstaugliche und bestmögliche Umsetzung der Diabetes-Therapie.
Besondere Besorgnis bereitet vielen die Gefahr der Unterzuckerung, da sie im schlimmsten Fall zu Bewusstlosigkeit und lebensgefährlichen Situationen führt. Unter anderem aus diesem Grund fürchten viele Menschen mit Zuckerkrankheit die Insulintherapie, da sie als Nebenwirkung zu niedrige Blutzuckerwerte (Hypoglykämie) hervorrufen kann. Doch die Diabetes-Therapie bietet auch Medikamente ohne Hypoglykämie-Risiko an – diese stellen aber nur bei Typ-2-Diabetes eine alleinige Option zur Behandlung dar.
Die Palette an Medikamenten in der Behandlung von Typ-2-Diabetes (Alterszucker) ist groß. Weniger Wahlmöglichkeiten bestehen dagegen in der Therapie von Typ-1-Diabetes. Da bei Personen mit Typ 1 das blutzuckersenkende Hormon fehlt, sind sie in der Diabetes-Therapie auf die Gabe von Insulin angewiesen. Die Insulintherapie hält dabei mannigfaltige Darreichungsformen bereit: Als Spritze, Pen oder Insulinpumpe versorgen sie den Körper mit dem lebensnotwendigen Stoff.
In der Diabetes-Therapie bei Typ 2 steht die Änderung des Lebensstils an oberster Stelle: Bewegung steigern, runter vom Sofa rein in die Sportschuhe und Fast Food, Soft Drinks und Süßigkeiten verbannen! Das Gebot der Stunde lautet: viel Gemüse, hochwertige Pflanzenöle und Getreide nur als volles Vollkorn verzehren.
Neben der Optimierung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens stehen auch Antidiabetika in der Therapie von Typ-2-Diabetes zur Verfügung. Diese Medikamente senken über verschiedene Stoffwechselwege die Blutzuckerwerte:
Auch in der Behandlung von Typ-2-Diabetes gibt es Antidiabetika, die als Nebenwirkung die Gefahr von Unterzuckerung nennen. Dazu zählen Sulfonylharnstoffe und Glinide sowie, mit geringerem Risiko, Metformin und Glitazone.
Wenn die Blutzuckerwerte weder mit Lebensstil-Maßnahmen noch mit Antidiabetika in den gewünschten Bereich gelangen, kommt auch bei Typ 2 die Insulintherapie zum Einsatz. Da beim Typ-1-Diabetes kein Insulin mehr vorhanden ist, bringen die Antidiabetika in der Regel keinen Effekt in der Behandlung. Unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel bei Übergewicht oder Insulinresistenz erwägen Experten die Anwendung von Metformin zusätzlich zur Insulintherapie auch bei Typ-1-Diabetes, da Studien hierbei Vorteile für das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigten.
So gibt es trotz gleichem Diagnosenamen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede in der Diabetes-Behandlung bei Typ 1 und 2. Während Menschen mit Alterszucker maßgeblich durch Lebensstil-Anpassungen die Blutzuckerwerte verbessern können und die Insulintherapie erst am Schluss der Diabetes-Therapie ansetzt, benötigt eine Person mit Typ 1 zwingend bei Erkrankungsbeginn eine Insulintherapie.
Quellenangaben:
"Diabetes: Unterzuckerung (Hypoglykämie)." Diabinfo.de. Accessed 6 Sept. 2024. "Diabetes: Insulintherapie." Diabinfo.de. Accessed 6 Sept. 2024. "Schulungen für Menschen mit Diabetes Typ 1." Diabinfo.de. Accessed 6 Sept. 2024. "Wie wird Diabetes Typ 2 behandelt?" Diabinfo.de. Accessed 6 Sept. 2024. "S3- Leitlinie Therapie des Typ-1-Diabetes (2023)." Deutsche Diabetes Gesellschaft DDG. Accessed 8 Sept. 2024.
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