Ein Riss des vorderen Kreuzbandes zählt zu den häufigsten Sportverletzungen und erfolgt in der Regel als Folge einer Knieverdrehung. Das vordere Kreuzband ist knapp einen Zentimeter dick und hält Zugkräften von mehr als 200 Kilogramm stand. Bei diversen Sportarten wie Fußball, Eishockey, Basketball und Skifahren besteht ein hohes Risiko für Kreuzbandrisse. In den meisten Fällen wird das verletzte Kniegelenk repariert, indem ein Ersatz aus körpereigenen Sehnen eingebracht wird. Die Belastungsfähigkeit kann auf diese Weise nahezu vollständig wieder hergestellt werden.
Im Kniegelenk sorgen vier stabilisierende Bänder dafür, dass starke und plötzliche Kraftbelastungen aufgefangen werden können, ohne dass sich die Knochen zu stark gegeneinander verschieben. Das vordere und das hintere Kreuzband sind hierbei besonders gefordert. Zudem enthält das menschliche Kniegelenk das Außen- und das Innenband. Risse des vorderen Kreuzbandes treten wesentlich häufiger auf als solche des hinteren Kreuzbandes.
Reißt das vordere Kreuzband, entsteht hierbei in der Regel ein deutlich hörbares Knallgeräusch. Nach einer kurzen Phase starker Schmerzen kann es sein, dass diese wieder zurückgehen. Ein deutlicher Hinweis auf einen vorderen Kreuzbandriss ist eine starke Schwellung, die bereits wenige Stunden später vorliegen kann. Zudem verspürt man in der Regel ein instabiles Gefühl beim Auftreten. Ist das Kreuzband nur angerissen, können die Symptome vergleichsweise gering ausgeprägt sein.
Nach der Schilderung des Unfallhergangs und einer Begutachtung des Knies kann ein erfahrener Orthopäde bereits mit hoher Sicherheit erkennen, ob das vordere Kreuzband verletzt ist. Erst durch moderne bildgebende Verfahren wie Ultraschall und MRT (Magnetresonanztomographie) lässt sich jedoch genau bestimmen, ob das Kreuzband teilweise oder ganz gerissen ist. Durch Röntgenbilder kann zudem geklärt werden, ob auch Hartgewebe des Kniegelenks wie die Menisken verletzt sind.
Nicht jeder Kreuzbandriss muss operiert werden. Manche Patienten nehmen nach Abklingen der Schwellung lieber ein leicht instabiles Kniegelenk in Kauf als sich der Operation und der hiermit verbundenen monatelangen Rehabilitation zu unterziehen. Wenn das Knie wieder stark belastbar sein soll, ist die Operation jedoch in der Regel zu empfehlen oder sogar notwendig. Die sogenannte Kreuzbandplastik, die das gerissene Kreuzband ersetzen soll, wird nach Möglichkeit aus körpereigenen Sehnen hergestellt.
Da erst dann operiert werden kann, wenn die Schwellung zurückgegangen ist, vergehen von der Verletzung bis zur Operation meist etwa zwei Monate. Bei Leistungssportlern ist es unter Umständen besser, das frisch verletzte Knie zu operieren. In der Regel kann der Eingriff arthroskopisch erfolgen, sodass keine großen Narben zurückbleiben. Eine Kamera am Ende eines dünnen Schlauches sorgt hierbei dafür, dass der Chirurg klare Sicht hat, ohne das Knie aufschneiden zu müssen.
Mit dem arthroskopischen Einsetzen eines Kreuzband-Ersatzes aus körpereigenen Sehnen lässt sich diese häufig auftretende Verletzung gut heilen. Verletzungsanfällige Sportarten sollten nach einem Kreuzbandriss dennoch nur sehr bewusst und mit hohem Trainingsstand ausgeübt werden, denn auch ein operierter und ausgeheilter Kreuzbandriss kann nicht mehr die ursprüngliche Belastbarkeit garantieren.
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