Eine Brustvergrößerung kommt für viele Frauen, die mit der Größe oder Form ihrer Brüste unzufrieden sind, in Frage. Dabei gibt es verschiedene Methoden, wie die Platzierung des Implantats über oder unter dem Brustmuskel. In dieser Expertensprechstunde beantwortet unser Experte, Schönheitschirurg Dr. Jan-Christoph Willms-Jones, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie aus Hamburg (Blankenese), die häufigsten Fragen von Patienten zum Thema "Brustvergrößerung".
Im Prinzip gibt es drei Wege bei der Brustvergrößerung das Implantat zu positionieren. Davon abhängig ist die Stelle der späteren Narbe
Jede dieser Operationsmöglichkeiten hat, abhängig von der bestehenden Brustform und Brustgröße, Vor- und Nachteile, die gegeneinander abzuwägen sind.
Natürlich gehen in die Entscheidung auch die Wünsche der Patienten mit ein. Darüber hinaus muss eine weitere Entscheidung gefällt werden, nämlich, ob das Implantat über oder unter dem Brustmuskel platziert werden soll. Diese Entscheidung ist von den Ausgangsgegebenheiten der Patientin abhängig, grundsätzlich bevorzugt man aber den Implantatsitz unter dem Brustmuskel, denn Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Vorgehensweise ein geringeres Risiko von Verhärtungen um das Implantat herum nach sich zieht.
Bei der Brustvergrößerungs-Methode bei der das Implantat unter den Brustmuskeln liegt (submuskuläre Implantatlage) und von diesen überdeckt wird, erreicht man eine gute Weichteildeckung, die Kapselfibrose-Rate ist niedrig und eine Faltenbildung über dem Implantat ist ausgeschlossen. Als Nachteile sind ein erhöhter operativer Aufwand zu nennen und die endgültige Brustform ist nicht sofort nach dem Eingriff ersichtlich.
Welche Vorteile und Nachteile hat die Platzierung des Implantats über dem Brustmuskel?
Wenn das Implantat direkt hinter der Brustdrüse und auf dem Brustmuskel liegt (retroglanduläre Implantatlage), dann sind die Vorteile eine einfachere, schnellere Operation und die neue Brustfülle kann meist unmittelbar nach dem Eingriff erkannt werden. Der Fall ist eventuell, dass durch die zu geringe Bedeckung des Brustimplantat durch eigenes Gewebe die Implantate eher sichtbar und tastbar sind. Darüber hinaus gibt es eine Operationsvariante, bei der der obere Teil des Implantats hinter dem Brustmuskel und der untere Teil hinter der Brustdrüse positioniert wird. Diese Methode erfordert einen größeren operativen Aufwand, verbindet aber die Vorteile der beiden oben genannten Methoden.
Bei dieser Brustvergößerung-Methode wird der Haut mit am höchsten Punkt der Achselhöhle gesetzt und unter Zuhilfenahme eines Endoskop erfolgt die Präparation des Implantatbetts. Nach dem Einbringen des Implantats wird die Patientin in eine sitzende Position aufgerichtet, um die Lage des Implantats abschließend beurteilen zu können. Diese Operationsmethode ist besonders geeignet für Patientinnen, die weder Ptosis (Hängen der Brust) noch eine Unterbrustfalte haben, in die eine Brustvergrößerung-Narbe platziert werden könnte. So bleibt die Brust selbst narbenfrei. Im Bereich der Achselhöhle kommt es aufgrund der Hautbeschaffenheit so gut wie nie zum Auftreten von Wulstnarben (KeIoiden), so dass sich diese Methode besonders bei Patientinnen, die unter Wulstnarbenbildung leiden, empfiehlt. Leider hat diese Operationsmethode auch einige Nachteile, wie beispielsweise eine schlechtere Kontrolle über die neue Unterbrustfalte und die Begrenztheit bezüglich der Implantatgröße, da die Schnittlänge aus anatomischen Gründen begrenzt ist. Da ein späterer Austausch meist nicht über die Achselhöhle möglich ist, entsteht die Notwendigkeit einer weiteren Brustvergrößerung-Narbe beim Austausch des Brustimplantats.
Anatomische Brustimplantate sind nicht rund, sondern ähnlich der natürlichen Brust geformt. Sie kommen speziell dann zum Einsatz, wenn besondere Anforderungen bezüglich der vorhandenen Brust-Asymmetrie, Brusterschlaffung und Hautbeschaffenheit gestellt werden. Natürlich spielt auch der Wunsch der Patientin bezüglich des späteren Aussehens der Brust für die Entscheidung für den Einsatz eines anatomischen Brustimplantats eine Rolle.
Entsprechend den meisten Herstellerangaben haben Brustimplantate eine Haltbarkeit von 15 Jahren. Das heißt aber nicht, dass unproblematische Brustimplantate nach 15 Jahren ausgetauscht werden müssen.
Wir verwenden ausschließlich ISO-zertifizierte Materialien mit CE-Zeichen und Kontrollnummer von seriösen Herstellern. Im Anschluss an die kosmetische Korrektur erhält jede unserer Patientinnen einen Implantatpass ausgehändigt. Darin sind die Personalien, das Operationsdatum und die eingesetzten Brustimplantate vermerkt.
Grundsätzlich kann man nach einer Brustvergrößerung ohne Probleme schwanger werden. Derzeit gibt es keine Hinweise, dass Brustimplantate das Kind schädigen können. Bitte bedenken Sie aber, dass die Brust sich in der Schwangerschaft und nach der Schwangerschaft bleibend verändern kann. Das kann gegebenenfalls eine neue Brustkorrektur nach sich ziehen.
Diese Frage wird uns häufig gestellt. Derzeit gibt es keine Hinweise, dass durch eine Brustvergrößerung das Brustkrebsrisiko erhöht wird. Dabei spielt auch die Art der Brustimplantate keine Rolle. Bei der Brustkrebsvorsorge kann die Abtastung der Brust nach einer Brustvergrößerung manchmal sogar erleichtert werden, da sich Unregelmäßigkeiten auf dem festen Gel des Brustimplantats besser abzeichnen. Manchmal gibt es Schwierigkeiten bei mammographischen Aufnahmen, denn diese sind nicht immer exakt auswertbar. Allerdings kann mittels Ultraschalluntersuchung oder gegebenenfalls mit einer Kernspintomographie eine korrekte Aussage getroffen werden.
Bis heute konnte nicht bewiesen werden, dass es Zusammenhänge zwischen einer Brustvergrößerung mit Brustimplantaten und anderen Erkrankungen gibt.
In der Regel erfolgen Brustvergrößerungen unter Vollnarkose. Die Operationsdauer beträgt 1 bis 2 Stunden.
Natürlich können nach einer Brustvergrößerung Schmerzen entstehen. Im Bereich der Brust kommt es nach einer Brustvergrößerung zu einem Spannungsgefühl, das aber bereits nach kurzer Zeit verschwinden kann. Normalerweise erhalten die Patientinnen für diese Zeit ein Schmerzmittel, die die Schmerzen nach einer Brustvergrößerung lindern, wie beispielsweise Ibuprofen. Werden die Brustimplantate unter dem Brustmuskel platziert, treten häufig Schmerzen vergleichbar einem Muskelkater auf. Auch diese kann man medikamentös behandeln.
Es kommt nur in seltenen Fällen zu Komplikationen nach einer Brustvergrößerungs-OP. Ein Risiko ist eine Kapselfibrose, die sich nach einer Brustvergrößerung entwickeln kann. Dabei bildet der Körper eine Schutzhülle um den Fremdkörper „Brustimplantat“ und kapselt ihn so ab. Die Patienten leiden dann unter Schmerzen und eventuell unter einer unschönen Brust. Schlimmstenfalls muss das Implantat ausgetauscht werden. Dieses Risiko kann minimiert werden, wenn das Implantat unter dem Brustmuskel platziert wird.
Die Kosten für eine Brustvergrößerung können sich drastisch unterscheiden, je nachdem wo und von wem die OP durchgeführt wird, welche Art von Implantaten verwendet wird und ob Zusatzleistungen wie eine Straffung gewünscht werden. Die Preise reichen dabei von etwa 2.500 Euro bis 5.000 Euro, können aber auch weit höher liegen. Lassen Sie sich in einem klärenden Vorgespräch immer einen voraussichtlichen Endpreis nennen.
Gesellschaftsfähig sind sie im Grunde bereits nach zwei Tagen. Wir empfehlen unseren Patientinnen, einige Tage Urlaub einzuplanen, um dann nach einer Woche wieder regulär arbeiten zu können.
Herzlichen Dank, dass Sie mir noch einmal die Möglichkeit geben auf die Wichtigkeit der persönlichen Beratung hinzuweisen. Das Thema "Brustvergrößerung" ist ja in allen Medien ausführlich behandelt worden. Dabei wurden häufig Möglichkeiten suggeriert, die es im Einzelfall zwar gibt, die aber nicht allgemein gültig sind. Richten Sie sich bitte auf ein ca. einstündiges Vorgespräch ein, in dem alle wesentlichen Punkte der Brustvergrößerung,
Lassen Sie sich bitte nicht drängen und entscheiden Sie in aller Ruhe.
Die Experten-Sprechstunde dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose und ersetzt eine Behandlung weder medizinisch noch rechtlich. Die Antworten spiegeln die Meinung des Autors wider und nicht die der Betreiber von www.pluspatient.de
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, HandchirurgieDr. Jan-Christoph Willms-Jones
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