Bildquelle: Adobe Stock / HNFOTO / 376032747
Alle Menschen mit Wohnsitz in Deutschland sind zum Abschluss einer Krankenversicherung verpflichtet. Diese Pflicht dient ihrem eigenen Schutz, damit sie im Bedarfsfall eine medizinische Behandlung erhalten, ohne in finanzielle Probleme zu geraten. Die Frage lautet daher nicht, ob man eine Krankenversicherung braucht, sondern welcher Anbieter die richtige Wahl ist. Die Auswahl an Krankenkassen ist groß, jedoch muss unterschieden werden, ob es sich um eine gesetzliche oder eine private Krankenversicherung handelt. Nicht jeder hat diesbezüglich die freie Wahl und selbst, wenn diese besteht, kann sie im Einzelfall schwierig sein. Dieser Vergleich bringt daher Licht ins Dunkel und hilft dabei, eine optimale Absicherung zu finden.
Bezüglich der Krankenversicherung besteht in Deutschland ein duales System. Es gibt gesetzliche Krankenversicherungen, auch GKV genannt, die eine Pflichtversicherung darstellen. Wer also zu einer Mitgliedschaft in der GKV verpflichtet ist, muss von der Krankenkasse aufgenommen werden. Zudem gibt es einige Personengruppen, die sich freiwillig in der GKV versichern können.
Demgegenüber gibt es private Krankenversicherungen, auch als PKV bezeichnet, die in jedem Fall freiwillig sind. Allerdings kann nicht jeder in die PKV wechseln.
Der größte Unterschied zwischen diesen beiden Arten der Krankenversicherung liegt in der Beitragsberechnung sowie im Leistungskatalog. Die PKV bietet diesbezüglich einen deutlich größeren Spielraum, was je nach Einzelfall zum Vorteil oder Nachteil werden kann. Die grundlegenden Unterschiede zwischen der GKV und PKV sehen demnach wie folgt aus:
Für viele Menschen stellt sich nicht die Frage, ob die private oder die gesetzliche Krankenversicherung für sie die bessere Wahl ist. Stattdessen sind sie oft automatisch bei einer gesetzlichen Krankenkasse pflichtversichert.
Dann besteht allerdings die Wahl zwischen den verschiedenen Versicherungsanbietern. Prinzipiell kann also auch bei der GKV jeder frei wählen, zu welcher gesetzlichen (!) Krankenversicherung er möchte.
Einige Krankenkassen haben jedoch Zugangsbeschränkungen, beispielsweise den Wohnort oder eine Betriebszugehörigkeit betreffend. Ein Anbietervergleich lohnt sich daher in jedem Fall.
Es gibt also nicht die eine pauschale Antwort, welche Art der Krankenversicherung die bessere Wahl ist. Stattdessen gilt es im Einzelfall abzuwägen, wie die jeweiligen Vor- sowie Nachteile aussehen und wie sich dementsprechend der beste Versicherungsschutz erreichen lässt.
Wer die freie Wahl hat, ob eine PKV oder GKV abgeschlossen wird, muss nicht nur die beiden Versicherungsarten miteinander vergleichen, sondern auch die unterschiedlichen Anbieter. Das erfordert einen gewissen Aufwand, der jedoch nur einmal oder selten betrieben werden muss, um ein Leben lang von einem optimalen Versicherungsschutz zum kleinstmöglichen Preis zu profitieren.
Bleibt nur die Frage offen, wer überhaupt eine private Krankenversicherung abschließen kann? In Deutschland steht die PKV demnach nur folgenden Personengruppen offen:
Um zu erfahren, welche Voraussetzungen im Einzelfall gelten, lohnt sich ein Blick auf die verschiedenen privaten Krankenkassen und ihre Tarife.
Die private Krankenversicherung wird gemeinhin als die „bessere“ Krankenversicherung bezeichnet. Sie umfasst bei einigen Anbietern mehr Leistungen und Privatversicherte werden bei vielen Arztpraxen oder Kliniken bevorzugt behandelt.
Zudem kann der Versicherungsschutz individuell zusammengestellt werden, was überflüssige Kosten spart, aber dennoch eine optimale Absicherung gewährleistet. Vor allem für jüngere Personen ohne Vorerkrankungen ist die PKV daher oft deutlich günstiger als die GKV.
Diese Vorteile sind jedoch nicht umsonst, sondern sie beeinflussen die Kosten für den jeweiligen Tarif. Somit kann eine private Krankenversicherung deutlich teurer ausfallen. Das gilt insbesondere bei steigendem Lebensalter oder bestehenden Vorerkrankungen. Häufig kritisiert werden zudem Beitragserhöhungen im Laufe der Zeit und ein schwieriger Wechsel zurück in die GKV. Deshalb ist es wichtig, die Beiträge nicht nur aktuell zu vergleichen, sondern auch für die Zukunft zu kalkulieren.
Weitere potenzielle Nachteile der PKV liegen in der eingeschränkten Solidarität. Denn die Beiträge werden rein am individuellen Risiko bemessen und müssen von allen Versicherten selbst getragen werden. Wer vom Versicherer als „riskant“ eingeschätzt wird, muss dementsprechend tiefer in den Geldbeutel greifen.
Aufgrund individueller Risiken wie einer Vorerkrankung kann es zu einem Leistungsausschluss kommen oder gewisse Leistungen wie Vorsorgeuntersuchungen sind von Vornherein nicht (vollständig) inbegriffen, wie die Brustkrebsfrüherkennung. Deshalb ist es ebenfalls wichtig, beim Vergleich verschiedener Versicherer sowie Tarife auf die Details zu achten und nicht zwingend die günstigste Option zu wählen, sondern jene mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Ein großer Vorteil der GKV liegt hingegen im Solidaritätsprinzip: Jeder erhält dieselben Leistungen, muss dafür aber nur so viel bezahlen, wie das Einkommen zulässt. Leistungsanpassungen sind zwar je nach Versicherer ebenfalls möglich, jedoch in deutlich kleinerem Umfang.
Trotzdem ist der Leistungskatalog umfangreich und für den Normalfall ausreichend, um ohne Zuzahlungen eine angemessene medizinische Behandlung zu erhalten. Die Versicherten können zudem vergleichsweise einfach zwischen den gesetzlichen Krankenkassen wechseln und sie profitieren von der Familienversicherung, sprich Kinder sind beitragsfrei mitversichert und in einigen Fällen gilt das auch für die Ehepartner.
Zu den Nachteilen der GKV zählen die längeren Wartezeiten auf einen Termin, vor allem bei Fachärzten oder Spezialbehandlungen. Zudem besteht nur eine begrenzte Wahlfreiheit bezüglich des Leistungsumfangs und gegebenenfalls müssen zusätzliche Leistungen selbst bezahlt werden.
Somit können Zusatzkosten entstehen, beispielsweise für Medikamente, und auch Beitragssteigerungen lassen sich niemals mit Sicherheit ausschließen. Das wurde in den vergangenen Jahren deutlich, obwohl der Handlungsspielraum der gesetzlichen Krankenkassen diesbezüglich eingeschränkt ist.
Wer sich nicht aufgrund des Berufes privat versichern muss, wird automatisch in eine gesetzliche Krankenversicherung aufgenommen – auch unabhängig von Vorerkrankungen.
Die Experten-Sprechstunde dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose und ersetzt eine Behandlung weder medizinisch noch rechtlich. Die Antworten spiegeln die Meinung des Autors wider und nicht die der Betreiber von www.pluspatient.de
0.0 von 5 Sternen. 0 Bewertung(en). Zum Bewerten bitte auf den gewünschten Stern drücken.
Das Ärzteportal von Patienten für Patienten
Arzt finden
Wichtige Themen
Neueste Themen
Medizin von A-Z
Häufigste Suchen
Experten im Gespräch