Zahnimplantate können einzelne, mehrere oder alle Zähne ersetzten. Sie werden in den Kieferknochen eingesetzt und dienen dort als künstliche Zahnwurzel, die als Basis für festsitzenden Zahnersatz genutzt werden kann. In dieser Expertensprechstunde beantwortet unse Experte, Zahnarzt Malte Studemund, Zahnarzt aus Essen (Kettwig), Fragen von Patienten zum Thema "Zahnimplantate - der richtige Zahnarzt, Behandlung, Kosten".
Im Idealfall sind nur drei Sitzungen notwendig. In der ersten Sitzung werden mit dem DVT 3D-Röntgenbilder angefertigt, mit deren Hilfe der Implantologe einen sehr detaillierten Überblick über den Kieferknochen und die Lagebeziehung der Zähne zueinander gewinnt. Nun erfolgt die intensive Planungsphase unter Mitwirkung eines spezialisierten Zahntechnikers.
Die Lage der zukünftigen Zahnimplantate kann im Vorfeld auf Zehntelmillimeter genau festgelegt werden. Auch der darauf zu befestigende Zahnersatz - in der Einheilphase ein provisorischer und nach dem Einheilen der Zahnimplantate der endgültige - werden schon vorher gefertigt. Dies geschieht besonders reibungslos, wenn der Implantologe über ein eigenes Dentallabor verfügt. In der gesamten Planungsphase ist die Anwesenheit des Patienten nicht erforderlich.
In der zweiten Sitzung werden die Zahnimplantate gesetzt und dem Patienten ein provisorischer Zahnersatz eingesetzt. Nach dem Einheilen der Zahnimplantate wird der Patient in der dritten Sitzung mit der endgültigen Prothetik versorgt.
Die gesetzlichen Krankenversicherungen bezahlen nur die sogenannte "Regelversorgung". Es wird stets ein fester Anteil bezahlt, der sich an der "Regelleistung" orientiert und nicht daran bemessen wird, welche Art von Zahnersatz Sie gewählt haben. Dieser Regelleistungsanteil ist nicht sehr hoch, so dass Sie bei Zahnimplantaten mit einem großen Eigenanteil zu rechnen haben.
Wenn Sie über eine Zahnzusatzversicherung verfügen, haben Sie Glück, denn die Zusatzversicherungen übernehmen - je nach Tarif, Versicherungsgesellschaft und Länge der Mitgliedschaft - einen Großteil der Kosten für Zahnimplantate.
Ich empfehle Ihnen, sich einem Spezialisten anzuvertrauen und vorher genau die Qualifikation des Zahnarztes zu prüfen. Sie bzw. er sollte eine Masterausbildung in oraler Implantologie erfolgreich absolviert haben und somit dieses Spezialgebiet wirklich beherrschen. Wichtig ist auch, dass Ihr Implantologe eine professionelle Nachsorge anbietet.
Achten Sie auch auf die technische Ausstattung der Praxis. In der modernen Implantologie ist ein digitaler Volumentomograph (DVT) praktisch unverzichtbar. Er liefert hochauflösende dreidimensionale Röntgenbilder, aus denen Ihr Implantologe detailliert die Knochenbeschaffenheit, die Zahnsituation und die Lage von Nerven und Blutgefäßen entnehmen kann. Herkömmliche Röntgenbilder können das nicht leisten. Gegenüber herkömmlichen Röntgengeräten und Computertomographen (CT) ist der DVT sehr strahlungsarm und arbeitet schneller.
Darüber hinaus wäre es vorteilhaft, wenn Ihr Zahnarzt in möglichst enger Zusammenarbeit mit dem Zahnlabor steht, am besten wäre ein Implantologe mit einem eigenen Labor. So ist sichergestellt, dass Sie nur einen verantwortlichen Ansprechpartner haben.
Ein fachlich versierter Implantologe wird Ihnen auf Zahnimplantate eine Garantie geben. Die gesetzliche Garantiezeit beträgt ohnehin zwei Jahre, aber es ist Usus, dass auch längere Garantiezeiten von z. B. vier Jahren gewährt werden, sofern Sie bei Ihrem Zahnarzt regelmäßig Nachsorgetermine wahrnehmen und mindestens zweimal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung (PZR) durchführen lassen. Diese Garantie gilt übrigens sowohl bei Privatpatienten als auch bei Mitgliedern der gesetzlichen Krankenkassen.
Das Zahnimplantat ist in jedem Fall die bessere Wahl. Gerade bei Frontzahndefekten wie nach dem Sportunfall Ihres Sohnes sind Zahnimplantate auch optisch die beste Möglichkeit, einen fehlenden Zahn so zu ersetzen, dass nur ein Experte den Unterschied feststellen wird. Außerdem müssen im Gegensatz zu einer Versorgung mit einer Brücke die Nachbarzähne nicht beschliffen werden, so dass die Zahnsubstanz geschont wird.
Zahnimplantate sind künstliche Zahnwurzeln aus Titan, die fest mit dem Kieferknochen verwachsen und mit der geeigneten Zahnkrone aus Zirkonoxid-Keramik sowohl hinsichtlich Funktionalität als auch der Ästhetik natürlichen Zähnen weitestgehend entsprechen. Und bei entsprechender Pflege können Zahnimplantate durchaus ein Leben lang halten.
Implantatgetragene Prothesen sind eine sehr sinnvolle und äußerst effektive Alternative zu herkömmlichen Zahnprothesen, die nur auf dem Zahnfleisch aufliegen und dem mit dem Alter fortschreitenden Knochenabbau eher beschleunigen.
Mit Zahnimplantaten - etwa sechs (oder auch mehr) pro Ober- oder Unterkiefer - und der Umarbeitung einer vorhandenen Prothese wird ein festsitzender Zahnersatz ermöglicht, der Ihren Kaukomfort beträchtlich erhöht. Eine rutschende Prothese, die Ihnen schon beim Kauen Probleme bereitet, gehört damit der Vergangenheit an.
Außerdem wirken Zahnimplantate dem Knochenabbau entgegen, weil sie die beim Kauvorgang erzeugte Kraft in den Kieferknochen leiten. Ein weiterer unschätzbarer Vorteil besteht darin, dass eine implantatgetragene Oberkieferprothese keine Gaumenplatte hat und somit eine Beeinträchtigung des Geschmacksinns der Vergangenheit angehört.
Um zu erreichen, dass Zahnimplantate wirklich fest sitzen - dazu wachsen sie in den Kieferknochen ein - muss ausreichende Knochensubstanz vorhanden sein, sowohl hinsichtlich der Breite als auch der Höhe des Kieferknochens.
Leider ist das nicht immer der Fall, der Kieferknochen kann abbauen, zum Beispiel bei Prothesenträgern oder an Stellen im Kiefer, wo Zähne fehlen, die nicht ersetzt worden sind. Es stellt heutzutage in den meisten Fällen kein Problem dar, den Kieferknochen wieder aufzubauen. Entweder arbeitet man mit
welches an geeigneten Stellen unter der Mundschleimhaut an den Kieferknochen gebracht wird und den Knochen dazu anregt, dort neue Knochensubstanz zu bilden. Knochenzellen wandern in das Biogranulat ein und bilden mit der Zeit neuen Kieferknochen. Ist schließlich genügend Knochensubstanz aufgebaut, können Zahnimplantate gesetzt werden.
Die natürlichen Zähne sollten so lange wie möglich erhalten bleiben. Aber wenn jemand eine schlechte Zahnsubstanz aufweist, werden auch die besten Restaurierungsmaßnahmen irgendwann nicht mehr helfen. In dieser Phase befinden Sie sich offensichtlich derzeit.
Da es gerade die hinteren Backenzähne sind, die Ihnen Probleme bereiten, kann ich Ihnen nur sehr bedingt zu einer herkömmlichen Brückenversorgung raten. In Ihrem Falle wären Zahnimplantate, auf denen Brücken aus Zirkonoxid-Keramik aufgesetzt werden, die beste Lösung. Bei entsprechender Pflege und regelmäßiger Kontrolle können solche Zahnimplantate ein Leben lang halten. Auf jeden Fall haben Sie eine sehr solide, festsitzende und langlebige Lösung.
Die Experten-Sprechstunde dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose und ersetzt eine Behandlung weder medizinisch noch rechtlich. Die Antworten spiegeln die Meinung des Autors wider und nicht die der Betreiber von www.pluspatient.de
Zahnarzt Malte Studemund
Hochwertiger Zahnersatz & Kunststofffüllungen
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