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Impingement-Syndrom
Engpass-Syndrom

Als Impingement-Syndrom bezeichnet man die Einklemmung von Sehnen, Muskelfasern oder anderem Gewebe in einem Gelenk. Häufig treten starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auf. Anfangs beschränken sich diese meist auf bestimmte Bewegungsabläufe, später treten die unangenehmen Symptome auch im Ruhezustand auf.

Weitere Bezeichnungen sind Einklemmungs- und Engpass-Syndrom. Am häufigsten tritt ein Impingement im Bereich der Schulter auf, wobei es unter anderem durch die sogenannte Kalkschulter hervorgerufen wird. Ein erhöhtes Risiko für eingeklemmtes Gewebe durch anatomisch bedingte Gelenkengpässe weisen auch die Hüfte und das Sprunggelenk auf.

Impingement-Syndrom: Symptome und Ursachen

Patienten mit einem Engpass-Syndrom leiden zunächst unter bewegungsabhängigen Schmerzen, die weit ausstrahlen können. Hervorgerufen werden die Symptome meist durch einförmige Belastungen bei beruflichen Tätigkeiten und sportlichen Aktivitäten. Beispielsweise treten sie auf, wenn das Anheben von schweren Lasten, Überkopfarbeiten wie das Anstreichen von Decken oder bestimmte Drehbewegungen beim Handballspielen zu oft ausgeführt werden.

Mit steigender Belastung nehmen die Reizbelastungen im Gelenk zu, sodass bestimmte Bewegungsabläufe schließlich überhaupt nicht mehr möglich sind. Wenn nicht gegengesteuert wird, können die Symptome auch kontinuierlich auftreten, sogar bei völlig passiver Belastung im Liegen oder Stehen. Gerade bei einem Impingement-Syndrom im Schulterbereich kann schließlich sogar der Schlaf zur Qual werden. Neben fortwährender Belastung ohne ausreichende Regeneration können auch Verletzungen die anatomischen Engpässe verursachen.

Das Schulter-Engpass-Syndrom ist außerdem so verbreitet, weil zwischen Oberarmkopf und Schulterdach ohnehin eine anatomische Engstelle liegt. In der Regel sind zunächst Sehnen und Schleimbeutel von einer Einquetschung betroffen. Überlastete Sehnen verschleißen und können schließlich reißen. Durch die ständige Reizung kann es zur Ablagerung von stark kalkhaltigem Gewebe kommen, das sich schließlich zu knöchernen Auswüchsen verdichtet. Verdicktes Hartgewebe in engen Gelenkbereichen muss unter Umständen operativ entfernt werden, wofür in der Regel eine minimalinvasive Gelenkspiegelung ausreicht.

Diagnose und Behandlung bei Impingement-Syndrom

Für eine genaue Diagnose von Gelenkschmerzen ist der Orthopäde zuständig. Idealerweise wird er sehr frühzeitig aufgesucht, da sich die Therapie dann wesentlich einfacher gestaltet. In den meisten Fällen wendet er bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall und bei Bedarf MRT (Magnetresonanztomographie) oder CT (Computertomographie) an, um die strukturellen Veränderungen im Gelenk detailliert analysieren zu können. Wenn die Symptome nicht zu stark sind, wird zunächst angestrebt, die Heilung mit konservativen Therapiemaßnahmen herbeizuführen.

Konservative Behandlungsmethoden

Zu den wichtigen konservativen Behandlungsmethoden zählen unter anderem das Verabreichen entzündungshemmender und schmerzlindernder Medikamente (oral oder injektiv), die Schonung des Gelenks über einen längeren Zeitraum, Bandagen und physiotherapeutische Betreuung. Kalkablagerungen im Gelenk können unter Umständen mit der Stoßwellentherapie vollständig wieder aufgelöst werden.

Operative Maßnahmen

Wenn ein Engpass-Syndrom bereits stark ausgeprägt ist, insbesondere bei knöchernen Verwachsungen, ist in der Regel ein chirurgischer Eingriff vonnöten. Dieser kann in den meisten Fällen arthroskopisch erfolgen. Hierfür sind nur winzige Einschnitte erforderlich, da eine schlauchförmige Miniaturkamera (Arthroskop) eingeführt wird, um dem Operateur die relevanten Details im Gelenkinneren aufzuzeigen. Störendes Weich- und Hartgewebe kann nun gezielt entfernt werden, damit die Bewegungen wieder störungsfrei möglich sind. Unter normalen Umständen kann die Gelenkarthroskopie auch ambulant durchgeführt werden. Die physischen Belastungen für den Patienten sind so gering, dass schon kurze Zeit später mit einfachen physiotherapeutischen Übungen begonnen werden kann. Durch den schnellen Muskelaufbau ist das Gelenk bald darauf wieder voll funktionstüchtig.

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2023

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