Kommt nicht nur bei Tennis Spielenden vor
Neben Tennisspielen können diverse weitere Freizeitaktivitäten zu einer Sehnenüberreizung am Ellenbogen führen. Wesentlich öfter indes entsteht ein Tennisarm jedoch durch einförmige berufliche Tätigkeiten. Auch Überlastungen der Hand können ursächlich für einen Tennis-Ellenbogen verantwortlich sein.
Ob beim Tennis, bei anderen Sportarten mit Schläger, bei handwerklichen Tätigkeiten wie Schrauben oder bei Freizeitaktivitäten wie Gartenarbeiten und Kochen – meist ist eine ungünstige Körperhaltung der Auslöser für einen Tennis-Ellenbogen. Sind die Sehnenansätze an der Innenseite des Ellenbogens betroffen, spricht man von einem Golfer-Ellenbogen.
Ein Tennisarm kann auch durch scheinbar nicht anstrengende Bewegungsabläufe wie die Computerbedienung per Maus entstehen, wenn diese zu oft oder zu lange ausgeführt werden, ohne für zwischenzeitliche Entlastung und ein gutes allgemeines Fitnesslevel zu sorgen. Sogar während des Schlafs kann sich ein Tennis-Ellenbogen ausbilden, wenn der Arm hierbei zu lange und zu stark gebeugt wird.
Ein Knochenvorsprung an der Außenseite des Ellenbogengelenks dient als Ansatz für die Sehnen der für Streckungen verwendeten Muskeln von Hand und Unterarm. Zu starke oder zu häufige Belastungen äußern sich in der Regel zunächst durch leichte Schmerzen während der Beanspruchung. Werden die Muskelpartien weiterhin übermäßig beansprucht, treten die Schmerzen schließlich auch in Ruhephasen und nachts auf.
Typisch für einen Tennis-Ellenbogen sind Beschwerden und Schmerzen im Ansatzbereich der Speiche, also an der Außenseite des Ellenbogens. Diese können bis in das Handgelenk hinein ausstrahlen. Bei einem ausgeprägten Tennisarm schmerzt es insbesondere, wenn der Unterarm gedreht, das Handgelenk oder der Mittelfinger gegen einen Widerstand gestreckt, oder der Ellenbogen während einer passiven Handbeugung gestreckt wird.
Zunächst geht es darum, die genaue Ursache für einen Tennis-Ellenbogen zu bestimmen, damit weitere Belastungen aufgrund der schadhaften Bewegungsmuster in Zukunft vermieden werden können. Beim Anamnesegespräch sollte der Patient seinen Arzt über sämtliche mögliche Ursachen durch ungute Körperbelastungen informieren.
In der Regel kann der Orthopäde dann anschließend durch eine körperliche Untersuchung mit bestimmten Muskeltests eine genaue Diagnose stellen. Da ein Tennisarm häufig mit weiteren Gelenkschäden wie entzündeten Schleimbeuteln oder Kalkablagerungen verbunden ist, kommen unter Umständen noch bildgebende Verfahren zum Einsatz, um den Befund genauer abzuklären.
Die Therapie besteht in erster Linie aus einer individuell richtigen Mischung aus Schonung und gezieltem gymnastischen Training. Weiterhin können je nach individuellem Befund diverse konservative orthopädische Behandlungen erfolgen, beispielsweise Injektionen, Schmerzmittel, Akupunktur, Extrakorporale Stoßwellentherapie und das Anlegen von Bandagen. Bis der Tennisarm ausgeheilt ist, können einige Monate vergehen. Eine Operation wird in der Regel erst erwogen, wenn nach sechs Monaten noch keine entscheidende Besserung eintritt.
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